Dezember 09, 2017

Veredelungsfolien-Experimente

Im letzten Blogpost habe ich eine Anleitung geschrieben, wie die hauchdünnen Veredelungs-, oder auch Heißprägefolien genannt, richtig verarbeitet werden.

Bei meinen Experimenten und Tests auf dem Weg zum optimalen Ergebnis habe ich die eine oder andere Erfahrung gemacht und auch Überraschungen erlebt.

Diese teile ich heute mit euch und hoffe, ihr bekommt Lust, diese Folien auch einmal auszuprobieren.  Zum Experimentieren habe ich in meinem Shop ein paar kleine Probiersets zusammengestellt in der Rubrik Veredelungsfolien.

Und los geht's:
Die Veredelungsfolie hält prima auf schwarzer Premium Flexfolie, auch wenn die Motive schon länger liegen, so wie meine Einkaufstaschen.

Ich habe mit der Transferpresse mit Temperaturen zwischen 170°C und 180°C gute Ergebnisse bekommen. Ich habe den Druck so hoch wie möglich gestellt und zwischen 60 und 90 Sekunden lang gepresst.
Die einfarbigen Veredelungsfolien müssen länger und heißer gepresst werden als die Gemusterten.
Kürzere Presszeiten und weniger Hitze ergeben unregelmäßige Vintageeffekte. Lange Presszeiten und die höchste Temperatur ergeben eher deckende Effekte.





Die gestreifte Folie mit den Farbverläufen hat mich positiv überrascht.




Für den goldenen Löwen habe ich die goldene gemusterte Veredelungsfolie zuerst einmal stark zusammengeknüllt, damit sie einen shabby Effekt bekommt und nicht zu glatt und glänzend herauskommt.


Dann glatt gezogen und aufgelegt...


und bei 170 °C 60 Sekunden lang gepresst...

Die gemusterten Folien können grundsätzlich kürzer und mit weniger Hitze gepresst werden und decken die Flexfolie trotzdem gut ab.



Zuerst habe ich Flexfolie mit klebender Transferfolie genommen. Diese hat die empfindliche Oberfläche des Kunstleders, die dunklen Flecken, entfernt und so das Kunstleder beschädigt.


 Weil mir der goldene Löwe so gut gefallen hat, habe ich das Gleiche noch einmal mit Flexfolie mit nichtklebender Transferfolie wiederholt und siehe da, die Struktur des Kunstleders ist diesmal intakt geblieben.
Bei derartig empfindlichen Materialien muss darauf geachtet werden, dass sich beim Pressen möglichst wenig Kanten der aufgelegten Folien abdrücken können, also entweder das Motiv ganz knapp abschneiden oder ganz groß lassen, sodass alles bedeckt ist.


Im nächsten Beispiel habe ich sehr dicke Flexfolien als Basis verwendet. Die gemusterte grüne Veredelungsfolie hält auch ganz prima auf der transparenten Flexfolie. Da diese so dick ist, wird das Motiv entsprechend steif, also für Kleidung eher nicht geeignet.




Auch diese einfarbigen Veredelungsfolien fühlen sich nach dem Pressen auf stärkerer schwarzer Flexfolie ziemlich steif an und bilden eine Art 3D-Effekt, der für Taschen und ähnliches durchaus attraktiv sein kann. Sie mussten mit 180°C 90 Sekunden lang gepresst werden, um so auszusehen.


Die nächsten beiden Tests auf dickem Jeansstoff fand ich zuerst enttäuschend. Die grobe Struktur hat verhindert, dass die Veredelungsfolien richtig deckend verschmolzen wurden. Bei den Sternen oben habe ich dann noch einmal nachgepresst und silber und gold verwechselt. Also sind sie zweifarbig geworden. 
Auf den zweiten Blick sehen diese Drucke jedoch aus wie handgedruckt mit Stempeln und das hat dann doch seinen Reiz, zumal der Metalliceffekt auch bei dem schwachen Druck vorhanden ist und bei Bewegung schimmert.



Mein Fazit:
Jedes Material muss mit der geeigneten Basisbügelfolie, verschiedenen Temperaturen und Pressdauer eingehend getestet werden, wenn man einen bestimmten Effekt haben möchte.
Wer sich gern überraschen lässt und mit Zufallsergebnissen leben kann, der kann einfach darauf los werkeln und Spaß haben. Wenn etwas nicht hält, kann immer wieder nachgepresst werden.

Ich wünsche euch einen glitzernden ersten Advent!

Liebe Grüße,
Angelika






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